Krimi im Nebel
SPARKASSENPOKAL 5. Runde SV Geislautern- SV Preußen Merchweiler 4:7 n.V. (4:4)
Gruselig wars zu Beginn im nebelverhangenen Geislautern, aber am Ende jubelten unsere Preußen. Wir sind weiter im Pokal! Und hatten mit dem frech aufspielenden Verbandsligaaufsteiger und dem Wetter unsere liebe Not. Die Partie stand wegen der schlechten Sicht kurzzeitig vor dem Abbruch.
Der Gastgeber spielte von Beginn an sehr aggressiv, versteckte sich nicht. Müller, von Geibig eingesetzt (21.), und Kassel nach Konter, bedient von Taghzoute (42.), legten überraschend vor zum 2:0. Wir waren in der ersten Hälfte nicht aufmerksam genug und ließen zudem beste Chancen aus: Affes (35.), links vorbei, Bamberg (39.), rechts vorbei, wieder Bamberg (45.), der Keeper hält.
Deutliche Ansprache von Coach Björn Klos in der Pause, Umstellung. Lucas Becker für Wolter, Cüneyt Eren für Sampson, David Keller für Hosoi, Simon Jostock für Hornung. Klappt nicht sofort, Geislautern erhöht zum 3:0 (46.), schon wieder Kassel. Wars das denn schon? Manche Fans aus Merchweiler treten erbost die Heimreise an – und verpassen einen echten Krimi.
Ganz andere Körpersprache, endlich auch spielerische Vorteile, der Zweikampfwillen ist zurück, es läuft. Mit den starken Anschlusstreffern in wenigen Minuten von Eren (59./61.) verkürzen wir auf 3:2. Lukas Pirron kommt nun zudem für Schwindling (71.). Kassel schlägt zwar wieder zu (4:2/74.), aber jetzt ist Druck unter dem Kessel. Felix Keßler wird gefoult, Schiri Mayer zeigt sofort auf den Punkt, Elfer. Er tritt selbst an, hämmert das Leder an den rechten Innenpfosten, etwas Glück, aber drin: 4:3 (83.). Noch etwa zehn Minuten mit der Nachspielzeit, schaffen wir das noch? Anton geht zu hart zur Sache, muss zehn Minuten runter (91.) Wieder ist es unser Abwehrchef Lucas Becker, der in Überzahl den Unterschied macht: Ausgleich fast in letzter Sekunde zum 4:4 (90.+4).
Großer Jubel bei den Preußen-Fans. Verlängerung. Jetzt zahlt sich die Cleverness, Erfahrung und Kraft des Saarlandligisten aus: Lukas Paulus (95.) macht postwendend den Anfang zum 4:5, aber der Nebel kommt zurück. Zehn Minuten Unterbrechung, Schiedsrichterin Paula Mayer zieht sich mit Assistentin zur Beratung zurück. Mit Zustimmung beider Trainer geht’s dann doch weiter (105.+3), der Nebel hat ein Einsehen und zieht sich etwas zurück. Jetzt lassen wir nichts mehr anbrennen. Torben Steil muss sich zwar noch einmal im Tor auszeichnen und pariert einen Flachschuss, aber Bamberg (113.) und Pirron (116.) kombinieren sich locker durch zum 4:6 und 4:7. Die Nuss ist geknackt, super. Tolle Energieleistung. Wir sind mal wieder unter den letzten 16 Teams des Wettbewerbs. Wartet jetzt das große Los?