Interview mit Spielertrainer Michael Sahl vom SV Preußen 1919 Merchweiler zum Start in der Kreisliga A Ill/Theel
Spielertrainer Michael Sahl und sein Team vom SV Preußen Merchweiler haben in der letzten Saison eine sensationelle Rückrunde hingelegt. Lediglich Meister Eppelborn 2 konnte die „Preußen“ besiegen. Der 29-jährige Gymnasiallehrer und frühere Verbandsligaspieler handelt dieses Mal Habach und Wustweiler als Meisterschaftsfavoriten.
Frage: Herr Sahl, neue Runde, neues Glück. Haben die Preußen die Abgänge von Routinier Peter Kessler, Torjäger Angelo Rao und Keeper Christoph Görgen gut verkraftet?
Michael Sahl: Es wäre verwegen, so etwas zu behaupten. Die drei haben doch die Erfolgsserie der Rückrunde 2006/2007 entscheidend geprägt. Peter brachte Überblick und Ruhe ins Spiel, Angelo schoss ganz wichtige Treffer und „Trabbi“ hielt unglaubliche Bälle. Solche auch menschlich bestens integrierte Persönlichkeiten auf dem Platz zu ersetzen, ist eigentlich nicht möglich. Außerdem hat uns aus dem Bereich der ersten Mannschaft mit Matthias Denne noch ein junges Talent verlassen und mit Christian Herrmann legt ein weiterer Routinier zurzeit berufsbedingt eine Pause ein.
Frage: Wie hat sich die Mannschaft denn inzwischen verstärkt?
Michael Sahl: Mit einem Andreas und drei Daniels …
Frage: Wie bitte?
Michael Sahl: Andreas Scherer kam von Göttelborn und ist mit seinen 21 Jahren ein hoffnungsvollesTorhüter-Talent. Er ist sehr ehrgeizig und trainiert hart. Zurzeit ist er leider verletzt, wird hoffentlich wieder im dritten Punktspiel antreten können. Zusätzlich konnten wir tatsächlich drei Spieler gewinnen, die allesamt auf den Vornamen Daniel hören: Daniel Kuhnen, Daniel Barth und Daniel Jung. Daniel Kuhnen spielte zuvor bei Eiweiler und ist wie unser neuer Torwart erst 21 Jahre alt. Der blitzschnelle Flügelflitzer soll über die Seite Druck machen. Daniel Barth ist ein kampfstarker 24-jähriger offensiver Mittelfeldspieler aus Hüttigweiler, von dem ich einige wichtige Impulse erwarte. Und Daniel Jung ist mit 26 Jahren der „älteste“ Neuzugang. Er spielte zuletzt in Noswendel-Wadern und soll mit seiner Erfahrung im Mittelfeld die Fäden ziehen.
Frage: Wie sah die Vorbereitung aus? Sie wagten sich ja sogar an den 1. FC Saarbrücken 2 …
Michael Sahl: Ja, das war ein respektables Match, das wir leider wegen vermeidbarer Fehler 0:3 verloren haben. Ich habe aber wie vor der letzten Saison gezielt an der Kondition und körperlichen Fitness der Spieler gearbeitet. Das Spielsystem wurde offensiv und gleichzeitig variabel einstudiert. Ich halte auch weiterhin einen engen Kontakt zur zweiten Mannschaft, aus der sich ja immer wieder Spieler für Einsätze in der Ersten empfehlen. Dieses Jahr haben wir zudem erstmals wieder eine A-Jugend-Mannschaft in der Spielgemeinschaft mit Wemmetsweiler gemeldet. Auch dort schlummert ganz sicher manches Talent.
Frage: Im letzten Jahr hatten Sie Habach ganz vorne gesehen, letztlich siegte Eppelborn 2. Wie sieht Ihr Tipp in dieser Saison aus?
Michael Sahl: Ich glaube, dass sich Habach und Wustweiler sehr gut mit höherklassigen Spielern verstärkt haben. Deshalb reden beide Mannschaften ein gewichtiges Wörtchen mit um den Titel.
Frage: Und Merchweiler?
Michael Sahl: Wer bei uns Preußen das Wort „Meisterschaft“ in den Mund nimmt, zahlt 50 Cent in die Mannschaftskasse. Bevor sich Euphorie breit machen kann, ist doch zuerst einmal Leistung angesagt. Und das über einen recht langen Zeitraum hinweg. Also: Traumtänze unterlassen und ranklotzen!
Frage: Noch ein Wort zur Stimmung im Team?
Michael Sahl: Die ist fantastisch. Fast schon zu gut (lacht). Der Verein befindet sich im Umbruch, der neue Vorstand um Michael Müller legt sich mit ungewöhnlichen Events und viel Engagement mächtig ins Zeug. Eine echte Aufbruchsstimmung macht sich breit und wir werden in jeder Hinsicht unterstützt. Das gefällt mir. In solch einem intakten Umfeld kann konzentriert gearbeitet werden.
Frage: Mit welcher Taktik treten Sie zum ersten Spiel am Samstag, 4. August 2007, 18.00 Uhr, auswärts gegen Hüttigweiler 2 an?
Michael Sahl: Eine schwierige Aufgabe. Aber wir werden uns nicht verstecken, sondern aus einer gesicherten Abwehr heraus immer wieder offensiv nach vorne gehen. Dann wird´s schon klappen.