„Na endlich“: Trainer Mario Köbrich, sein großes Team, die Betreuer und der gesamte Vorstand des SV Preußen Merchweiler atmeten Ende Mai befreit auf. Nach Corona-bedingten „Nullrunden“ schaffte die Zweite Mannschaft als Meister der Kreisliga A Ill Theel im dritten Anlauf vorzeitig den Aufstieg in die Bezirksliga.
Immer wieder klopfte das Preußen-Team an, zuletzt als sicherer Zweiter der Saison 2019/2020 nach 19 Spielen und Erster der Saison 2020/2021 nach sieben Spielen. „Es war zum Verzweifeln“, berichtet Mario Köbrich. „Wir gingen in den letzten Jahren stets hochmotiviert in die Vorbereitung, trainierten fleißig, zum Teil mit bis zu 25 Spielern. Wir holten auch die Punkte, setzten uns oben fest – und dann kam die Pandemie und stoppte uns wieder einmal“. Das Fernbleiben des SV Habach 2 am letzten Sonntag setzte dem Ganzen in der aktuellen Saison die Krone auf – nun aber mit einem glücklichen Ende. „Klar, wir hätten das Finish gerne mit einem echten Sieg auf dem Platz vollzogen, aber Meister ist eben Meister. Hochverdient. Da beißt die Maus keinen Faden ab“, so Köbrich selbstbewusst. Die direkten Konkurrenten, zwei erste Mannschaften aus Obersalbach und Falscheid, hatten das Nachsehen.
Der engagierte Trainer mit der Engelsgeduld hat ein „gutes Händchen“ für junge Talente und erfahrene Spieler. Dem ehemaligen Bergbauingenieur und Reviersteiger, der sogar zu Auslandseinsätzen unterwegs war, ist der Teamgeist enorm wichtig. Im Job wie im Sport. Den pflegt er und erwartet ihn auch von seinen Spielern – nicht nur auf dem Platz, auch außerhalb. Disziplin, Fairness und Toleranz prägen seinen Führungsstil. Er ist bereits im sechsten Jahr für die Reserve der Preußen verantwortlich. „Vor der Verpflichtung von Mario standen wir fast vor dem Aus“, erinnert sich der sportliche Leiter Peter Hornung. Kardinalproblem war damals ein guter Torhüter. Mit Manuel Zimmer und Motivator Björn Keller, mitunter auch Pascal Haus, fand sich aber dann später ein Trio, das sich gut ergänzte und langfristig Stabilität in die Defensive brachte. Mit Kapitän Dirk Meiser, Tobias Scheidhauer, Stefan Mai, Ali Hay, Randy Lee Duwa, Salim Bouchama, Marvin Keller, Dominik und Daniel Jung sowie Domenico Rao und Ertan Elder liefen Spieler auf, die schon eine Menge Erfahrung aus höheren Ligen mitbrachten. Sie gaben Jüngeren wie Alexander Mai, Severin Hemmer, Aaron Jordy, Benni Rao oder Dominik Pruszak Rückhalt und wertvolle Tipps, brachten mit guter Technik Ruhe rein, wenn es wieder einmal hektisch wurde. Und waren „durch die Bank“ torgefährlich. Mit welcher Erwartung geht man in die Bezirksliga? „Erst einmal Ruhe bewahren und Klasse halten. Tobias Scheidhauer und Dominik Jung haben ihre aktive Laufbahn beendet. Aber der mit rund 35 Mann sehr große Kader ergänzt sich ständig, da mache ich mir keine Sorgen“, meint der Coach. Peter Hornung sieht die Zweite in der Bezirksliga als gutes Sprungbrett für Talente der Ersten Mannschaft. „Der Abstand zur Verbandsliga ist damit geringer geworden, das ist ein gutes Niveau. Hier werden unsere Youngster gefordert. Wir freuen uns sehr über diesen großartigen Erfolg unserer Zweiten“.
Foto: Verein/Gregor Zewe