Wer kennt Ihn nicht. Jakob Steil spielte in den 1950er und 1960er Jahren in der 1. Mannschaft der Preußen. In seiner Zeit hatte unser Verein seine sportlich größten Erfolge, spielte über 20 Jahre ohne Unterbrechung in der obersten saarländischen Liga und klopfte mehrfach an der Oberliga an. Bis zum heutigen Tag trifft man Jakob Steil bei den Spielen der Preußen und bei der Jugend, in der seine beiden Enkel Torben und Robin unterwegs sind.
Zeit, dass wir Ihm ein paar Fragen stellen.
1 SVPM: Hallo Herr Steil, Sie machen einen rüstigen Eindruck. Wie geht es Ihnen?
JAKOB STEIL: Sehr gut, für einen jungen Mann von fast 80 Jahren.
2 SVPM: Sie waren am Montag in Urexweiler. Was ist Ihr Fazit zum Spiel der Preußen und wie sehen Sie die Chancen, dass wir die Klasse halten?
JAKOB STEIL: Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. „Unser Buwe halle die Klass!“
3 SVPM: Zurück zu Ihnen. Mit wieviel Jahren haben Sie mit dem Fußball angefangen und wie müssen wir uns den Jugendfußball von damals vorstellen? Wie seid Ihr eigentlich zu den Auswärtsspielen gekommen?
JAKOB STEIL: Mit 10 Jahren habe ich angefangen. Ich stamme ja aus Göttelborn, da hatten wir keine Schülermannschaft. Es waren zu wenig Spieler. Dann haben wir ein Freundschaftsspiel gegen Merchweiler abgemacht, haben sogar dafür 11 Spieler gefunden. Göttelborn hat das Spiel 2:0 gewonnen. Nach dem Spiel sind dann mein Kamerad Wolfgang Malter und ich zu den Preußen.
Also wir hatten zum Trainieren nie mehr als 2 Bälle. Im Training machten wir mit dem einen Kopfballtraining, mit dem anderen wurde Passtechnik und Torschuss gemacht. Aber wir sind auch sehr viel gelaufen, Kraft- und Ausdauertraining waren immer im Programm.
Ein Mann aus der Jugendleitung, der hieß Enderlein (Anm. Red.: Günter Enderlein), hat uns gefahren. Da „saßen“ 6 Buwe im Auto. Manchmal ist der sogar zweimal hin und her gefahren für uns.
4 SVPM: Heute hat ja jeder Jugendspieler sein Idol, einen Lieblingsspieler, und natürlich auch einen Lieblingsverein. Wie sieht das bei Ihnen aus?
JAKOB STEIL: Mein Vorbild: Turnvater Fritz Morsch aus Göttelborn. Einen Lieblingsspieler habe ich nicht. Die Vereine, die mir am Herzen liegen, sind der FCS, die Preußen und natürlich der FC Kaisersaal.
5 SVPM: Wie viele Platzverweise als Spieler haben Sie auf dem Konto? War der Fußball in Ihrer Zeit „härter“?
JAKOB STEIL: KEINE! „wenn mia geje die Homburja gespielt hann, hat mei Gegenspieler immer die Rot kritt“ 😉 . Die Spiele waren viel härter, die Zweikämpfe waren bedingungslos.
6 SVPM: Verraten Sie uns, warum gerade Spiele der Preußen gegen Marpingen so „besonders“ sind. Ist das überhaupt so, Ihr Sohn Ronny hat ja in Marpingen gespielt?
JAKOB STEIL: Das stimmt, „hier wars immer rund gang.“ Übrigens hat Ronny ja in Urexweiler gespielt…
7 SVPM: Wenn Sie zurück denken, welcher Trainer hatte den größten Einfluss auf Ihr Spiel?
JAKOB STEIL: Auf jeden Fall der Hanne Plückhahn und der Jakob Balzert.
8 SVPM: 1954, Deutschland wird Weltmeister. Sie waren damals 15 Jahre alt. Können Sie uns dazu etwas erzählen?
JAKOB STEIL: Wir waren im Gasthaus Gemmel, da stand ein kleiner Fernseher. Die Kneipe war vollgestopft mit Leuten. Nach dem Spiel stand da alles Kopf.
9 SVPM: Ihr Mannschaftskamerad Horst Kirsch hat den Verein 1960 verlassen und hat später in Neunkirchen Bundesliga gespielt. Hätten Sie ja auch machen können. Wie denken Sie heute darüber?
JAKOB STEIL: Es ist alles gut wie es gekommen ist.
10 SVPM: Eine letzte Frage zu Ihrem zweiten Verein, dem FC Kaisersaal. Seit 1972 besteht der „FCK“, hat viele Mitglieder / Freunde und ein aktives Vereinsleben. Verraten Sie uns Ihr Rezept?
JAKOB STEIL: Kameradschaft ist der Schlüssel zum Erfolg.
Vielen Dank Herr Steil !